Linnet Oster

rheydt now: ÜBENÜBENÜBEN³

am 18. Juni 2021 | in Allgemein, Made in Rheydt, Neuland, Resonanzen, Wagnisse des Neuen | von UND | mit 2 Kommentaren

Plastisches Probieren im Pavillon mit Linnet Oster und Rabea Dransfeld. Impressionen der partizipativen Arbeit zweier Künstlerinnen. Seit Mai nutzen die beiden Künstlerinnen den Pavillon des Maria-Lenssen-Garten als ihr Atelier und bespielen den öffentlichen Raum künstlerisch. Im Juni luden sie zur Suche nach Fährten, Formen und Fundstücken nach Rheydt ein. Mit Gips, Ton und Materialien aus dem Park experimentierten sie mit allen Interessierten im Freien.

 

Linnet Oster

Linnet Oster

 

Der Maria-Lenssen-Garten: ein öffentlicher Garten mit uralten Bäumen, Wiesen und dem Pavillon als kleines Schmuckstück in Rheydt. Leider kennen und finden ihn nur wenige Menschen, selbst Personen, die seit Jahrzehnten in der direkten Nachbarschaft wohnen.
Ein Junge, der das erste Mal mit seinen Eltern und dem Hund im Garten ist, sagt schüchtern:
„Ich dachte wir begehen Hausfriedensbruch, als wir durch das Gartentor gegangen sind!“

 

Rabea Dransfeld

Passantin: „Was macht ihr da?“
Wir: „Wir üben [Buchstaben am Zaun]. Um den Eingang zum Park zu verschönern!“
Passantin: „Ach so, schön! Der Park ist aber ja für Familien und Kinder. Wir vom Tellmann-Platz sind ja nicht so willkommen, wegen dem Trinken… Aber schön, dass ihr da seid!“

 

Linnet Oster

Linnet Oster

Schülerinnen vom Berufskolleg sind zum Müll-Sammel-Dienst im Garten verdonnert.
Verwirrt stehen sie vor einer Fahne aus Durstlöschern (Getränkeverpackungen, die im Park häufig liegen bleiben).
„Was ist das? Warum hängt das da…?!“

 

Linnet Oster

Linnet Oster

Ein Mädchen ritzt ausgedachte Zeichen einer Geheimsprache in Gips-Würfel und reibt Erde darüber.
„Ich interessiere mich für Geschichte – vor allem für das alte Ägypten. Ich stelle mir vor, wie Menschen hier im Park alte Knochenstücke mit Hieroglyphen finden.“

 

Linnet Oster

Linnet Oster

 

Kind: „Juhuuu, es macht Spaß durch den Vorhang zu flitzen!“

Mutter: „Es ist schön draußen wieder etwas mit den Kindern unternehmen zu können. Wenn ich den pinken flatternden Vorhang anschaue, fühle ich mich befreit! Als würde eine Last von mir abfallen.“

 

Linnet Oster und Rabea Dransfeld

Wir erproben unter anderem das Format „after work session“. Eine direkte Garten-Anwohnerin, die nach acht Stunden Homeoffice mit uns ein Gips-Mosaik mit Fundstücken gestaltet:

„Mir war nicht bewusst, dass so Schätze [Scherben] vor meiner Haustür liegen. Ich habe ewig nicht mehr einfach so gebastelt. Dem Garten tut etwas kulturelles Leben auch sehr gut. Könnt ihr [oder andere Künstler*innen] nicht jeden Sommer hier sein?“

 

Rabea Dransfeld

Teilnehmerin einer after work session: „In meinem Job in der Zahnmedizin arbeite ich oft mit Gips. Aber was ist das [Pigment]? Gefärbt habe ich Gips noch nie.“

 

Die Künstlerinnen sind während des Projektzeitraums per E-Mail erreichbar: formen@mail.de

 

2 Antworten zu rheydt now: ÜBENÜBENÜBEN³

  1. Martin sagt:

    Hat mich wieder sehr begeistert;)

    Martin

  2. Annette Schramm sagt:

    Liebe Linnet, liebe Rabea
    So wunderbar, Euer Projekt! Dieter habt mir den Link weitergeleitet.
    Sehr berührend! Spüre direkt Lust, da mitzumachen.
    Schönheit, Bewusstheit, Bewegung, Verspieltheit, Vernetzung, Verbindung.
    Lebendiges Gestalten mit einfachen Mitteln.
    Wünsche Euch weiterhin viel Freude, Leichtigkeit und Inspiration, herzliche Grüße,
    Annette aus Windeck-Bach

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