LANDSCHAFFEN – Ein partizipatives Kunstprojekt mit sieben Tonnen Ton
„Ich habe den Baum als Motiv gewählt, weil es zum einen den Charakter des Ortes bestimmt, an dem wir uns alle gemeinsam aufhalten. Zum anderen aber, weil mich die Qualitäten des Baumes überzeugt haben. Sein Wesen ist die Verwurzelung und der aufrechte Stand sowie seine Zugewandtheit zum Licht. Gleichzeitig ist der Baum Veränderungen unterworfen, die im Rhythmus der Jahreszeiten begründet sind. Ein Aspekt, der einem äußeren Einfluss höherer Ordnung geschuldet ist, der ihn jedoch nicht bedrohtsondern erneuert und wachsen lässt.“
Christina Doll
Christina Doll (*1972 Köln) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, lebt und arbeitet in Berlin. In ihrer Arbeit setzt die Künstlerin sich mit dem porträtieren von Menschen in Materialien wie Ton, Keramik, Porzellan und Beton auseinander. Die Figuren werden sowohl in Miniatur wie auch in Überlebensgröße dargestellt, ihre glatten, glänzenden Oberflächen und die lichte monchrome Farbgebung lässt die Figuren zeitlos erscheinen. „Den Dingen und Menschen ein Moment von Überzeitlichkeit einzugestehen und dennoch in der Gegenwart verortet zu sein“, ist der Anspruch der Künstlerin. Wie hier am Beispiel von Herrn Fuhl zu sehen, verwandelt die Künstlerin die physische Sinnlichkeit einer Person zu einer Erscheinung.
Im LVR-Klinikpark lädt Christina Doll ein, einen Baum aus dem Park in Ton zu modellieren. Der Baum steht für die Künstlerin synonym für die Verwurzelung, den aufrechten Stand sowie seine Zugewandtheit zum Licht. In einer Arbeitssituation im Park bietet Christina Doll Einblicke in ihre künstlerische Vorgehensweise. Unter ihrer Anleitung können alle ihre eigene Arbeitssituation schaffen und sich einen Baum im Park aussuchen, um ihn zu portraitieren. Man kann mit Zeichnungen beginnen, sich also dem Baum behutsam nähern oder direkt aus einem Impuls heraus beginnen, das Bild des Baumes in Ton umzusetzen. Das Beginnen, das Innehalten, der Impuls der Freude, alles ist Teil der Beziehung, die zwischen dem Künstler, der Künstlerin und seinem Modell – dem Baum – fortwährend besteht und dazu beiträgt, das Wesen des Baumes im Spiegel des eigenen Selbst zu erleben.