Pirmasens, wo willst du hin? Flugblätter in der Projektzentrale der Kunstzeitung, Hauptstraße 21, 66953 Pirmasens. Foto: Theresa Herzog.

Viel Platz für die kühnsten Ideen

am 19. Juni 2023 | in Allgemein, Dialog und Teilhabe, Diskurse, Pirmasens 2023 | von | mit 0 Kommentaren

Im Sommer letzten Jahres lernten wir den freischaffenden Künstler und Journalisten Klaus Kadel-Magin im Rahmen der „Pirmasenser Resonanzen“ kennen. Seine Ideen und den darauffolgenden inspirierenden Austausch zu diesem Projekt haben dazu geführt, dass er uns in diesem Jahr vor Ort bei der Umsetzung einer partizipativen, künstlerischen Zeitung in Pirmasens im Redaktionsteam unterstützt. Im folgenden Artikel teilt er seine persönlichen Gedanken zum Projektstart…

 

 

 

Für einen Journalisten sind so offene und partizipative Projekte ein Graus. Nichts Greifbares, keine Schublade, einfach nicht in eine Schlagzeile fassbar, schwer mit Worten zu beschreiben. Für Künstler ist es ideal. Alles bleibt offen, viel Platz für die kühnsten Ideen.

Mit dem Angebot, diesen Sommer im Team der Montag Stiftung in Pirmasens mitzuarbeiten, habe ich die Seiten gewechselt und die Zeitung doch wieder mitgenommen.
Zig schlummernde Ideen werden wach, neue sind dazu gekommen. Das wird ein Sommer der Möglichkeiten. Es kann etwas Großes draus werden. Ich fühle mich wie 1987 beim Ausstellungsprojekt „Kunstprozesse“ in der Alten Post in Pirmasens, 2007 mit dem „Nachlass zu Lebzeiten“ in der früheren Stadtkasse oder 2008 im Künstlerkollektiv Artopie im lothringischen Meisenthal. Eingefahrene Muster öffnen sich.

Ein echter Austausch mit anderen beginnt.

Spannend wird es, direkt vor der eigenen Haustür daran zu arbeiten. Im Kontakt mit Menschen, die ich zum Teil seit Jahrzehnten kenne, aber nun im anderen Kontext erleben werde und mit denen ich nach diesem Sommer weiter zu tun habe.

Die Interaktion mit anderen dürfte das spannendste sein. Die künstlerische Arbeit im Atelier ist meist eine konzentrierte aber auch einsame Geschichte. Der Künstler und das Papier, sonst nichts. Nach Jahren im Kollektiv, ohne festgelegten Arbeitsplatz, immer in Bewegung, tut es gut, sich für eine Weile einzuigeln, etwas ganz konkret in Ruhe auszuarbeiten. Es tut aber auch gut, sich wieder für die Welt und die anderen zu öffnen.

Wenn das ausgerechnet in Pirmasens passiert, der Stadt aus der ich komme und die ich nie richtig verlassen hatte, ist das für mich wieder typisch. Während andere früh geflohen sind, wollte ich immer hier was auf die Beine stellen. Dieses Mal könnte es anders laufen.

Die vielen Rückmeldungen aus meinem Umfeld lassen hoffen. So viel Resonanz gibt es sonst nie.
Der nächste Anlauf beginnt.

Sisyphos lässt grüßen.

 


Neugierig geworden? Besucht uns in der Zeitungsredaktion, Hauptstr. 21 (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 15-17 Uhr) oder verfolgt unsere Aktionen auf Instagram: ms_kunstundgesellschaft.

Erreichen könnt ihr uns per Mail über: posteingang-mkg@Montag-stiftungen.de

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